Manuel Plomer, J. de Zeeuw
Jun 1, 2017
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MMW - Fortschritte der Medizin
Abstract
ZusammenfassungHintergrundAmbroxol ist seit Jahrzehnten in der Behandlung akuter und chronischer Atemwegserkrankungen etabliert. 2015 hat die Europäische Arzneimittelbehörde das klinische Nutzen-Risiko-Verhältnis des Arzneistoffes neu bewertet.FragestellungWelche neuen wissenschaftlichen Daten zu Ambroxol gibt es, die für die Therapie bronchopulmonaler Erkrankungen von pharmakologischem oder klinischem Interesse sind?MethodeDie Übersichtsarbeit basiert auf einer systematischen Literaturrecherche in Medline mit dem Suchbegriff „ambroxol“ über den Publikationszeitraum 2006–2015. Nicht relevante Publikationen wurden manuell ausgeschlossen.Ergebnisse und SchlussfolgerungenAmbroxol wird nach wie vor intensiv beforscht. Die traditionelle Indikation als Expektorans wird dabei bestätigt. Es zeigt sich aber auch ein immer besseres Verständnis der vielfältigen Wirkmechanismen wie auch die immer exaktere Modellierung der untersuchten Strukturen. Neue Einsatzgebiete sind denkbar, z. B. bei Patienten mit schwerer Lungenerkrankung, die sich einer Operation unterziehen oder intensivmedizinisch behandelt werden müssen, als Adjuvans bei antiinfektiösen Therapien, vor allem bei Infektionen mit Biofilm-bildenden Erregern, oder bei seltenen Krankheitsbildern wie den lysosomalen Speicherkrankheiten. Ein abschließender Beweis der klinischen Relevanz in diesen Einsatzgebieten steht jedoch noch aus.AbstractBackgroundAmbroxol has been established for decades in the treatment of acute and chronic respiratory diseases. In 2015, the European Medicines Agency reassessed the clinical benefit-risk ratio of the drug.ObjectiveWhat new scientific data on ambroxol, which are relevant to the treatment of bronchopulmonary diseases, are available?MethodThe review is based on a systematic literature research in medline with the search term “ambroxol” during the publication period 2006–2015. Non-relevant publications were excluded manually.Results and conclusionsAmbroxol is still intensively researched. The traditional indication as an expectorant is confirmed. But there is also an ever better understanding of the various mechanisms of action as well as the ever more exact modeling of the structures under investigation. New fields of application are conceivable, e. g. in patients with severe pulmonary disease who undergo surgery or who are in intensive care, as an adjuvant in anti-infective therapies, especially in infections with biofilm-producing pathogens, or in rare diseases such as lysosomal storage diseases. However, final evidence of the clinical relevance in these fields of application is still missing.